Wir schreiben (noch) das Jahr 2017 und befinden uns im Monat Dezember. Dirk Spaniol tobt aktuell im Schnee von Tirol herum, der deutsche Staat hat mal gerade keine Regierung und Donald Trump…macht was Donald Trump halt so macht. Während in den etablierten Fernsehkanälen die Jahresrückblicke am Rauf- und Runterlaufen sind, wollen wir uns an dieser Stelle mit einer Rückschau der besonderen Art beschäftigen.
Seit diesem Jahr steht fest, dass die seit 2005 gebaute und 2008 modernisierte Suzuki RM-Z 450 ein adäquates Nachfolgemodell erhält. Zu sehen war das neue Bike bereits das ganze Jahr über in der Motocrossweltmeisterschaft. Dort wurde es vom offiziellen Werksteam unter der Führung vom 10-fachen Motocrossweltmeister Stefan Everts eingesetzt. Als Supermotovariante wird man die Gelbe sicherlich erst in der Saison 2018 vermehrt sehen, auch wenn bereits jetzt vereinzelte Fotos von umgebauten Maschinen im Netz auftauchen.
Bevor die ultimative „2018er RM-Z450 Mania“ ausbrechen wird, werfen wir einen letzten Blick auf das Vorgängermodell, welches von DSR-Rider Andre Plogmann pilotiert wurde und ihn 2016 zum Titel sowie 2017 zur Vizemeisterschaft im deutschen Supermoto führte. Was hat der Mann, der im aktuellen Jahr die Startnummer 1 pilotieren durfte, an seinem DSR-Bike verbaut? Gibt es Geheimnisse oder kann sich jeder halbwegs engagiert fahrende Suzuki-Fan eine solche Waffe aufbauen?
Der Look der DSR Suzuki RM-Z 450
Schwarz, Gelb und partiell eingesetztes Rot sind die drei Farben, welche den Look der Plogmann Suzuki bestimmen. Der Dekorsatz des Bikes –produziert von der Firma Race-Styles– dürfte bereits bekannt sein. Er stellt eine Evolution der DSR-Designs der vergangenen Jahre dar und beruht mit der Vielzahl an eingesetzten Sternmotiven noch immer auf dem Look, den Dirk Spaniol erstmalig im Jahr 2006 als Hommage an Evel Knievel präsentierte. Die Kunststoffteile hat Suzuki 2008 eingeführt. Auch fast zehn Jahre später sehen diese keinesfalls veraltet aus, auch wenn die Außenhaut des Nachfolgemodells etwas aggressiver daher kommt und noch mehr aus einem Guss zu sein scheint.
Fahrwerk und mehr
Die Plogmann-Suzuki steht auf Excel Felgen der Größen 16×3.5 vorne und 17×5.5 hinten, die mit Talon Naben aus Karbon im Factory Style ausgestattet sind. Gefahren werden vorne wie auch hinten Reifen der Marke Michelin in den Größen 120/80-16 und 160/60-17. Damit das breite Hinterrad im Bedarfsfall weit nach vorne geschoben werden kann, befindet sich eine Aussparung an der rechten Seite der Schwinge.
Die Gabel steckt in einer aus dem vollen Aluminium gefrästen Brücke mit 15mm Offset. Sie stammt von Cobra aus Italien und kann bei uns bestellt werden. Aus den gleichen Produktionshallen kommt auch die Umlenkung des Heckdämpfers. Da Plogmann mit seinem recht niedrigen Körpergewicht Traktionsprobleme hatte, fiel die Wahl auf ein Bauteil mit einem gegenüber der Serie geänderten Umlenkpunkt. Das Produkt bietet außerdem mehrere Einstellmöglichkeiten und kann ebenfalls bei uns geordert werden. Die Anpassung des Heckstoßdämpfers an die Bedürfnisse des Supermotos fällt recht einfach aus. Lediglich eine weichere Federrate für die Stoßdämpferfeder wurde gewählt und außerdem die Druckstufe etwas angepasst. Die Länge des Stoßdämpfers blieb im Originalzustand.
Ähnlich sieht es an der Front aus. Dort arbeitet die originale Luftgabel in der Serien-Länge und -Spezifikation. Die Lenkeraufnahme von Cobra umfasst einen blau eloxierten und konisch geformten WRP Lenker, der auf die Bezeichnung „Chiodi“ hört und dessen Mittelstrebe mit einem WRP Polster versehen wurde. In Sachen „Hebelei“ setzt Plogmann auf Produkte der Marke RHK. Die klappbaren Kupplungs- bzw. Bremshebel überzeugen mit einer anderen Übersetzung als die Originalteile und sind im Falle des Kupplungshebels mit einem großen Einstellrad ausgestattet.
Bremsenseitig sehen wir an der Front eine 4-Kolben Moto-Master Bremszange arbeiten. Sie beißt in eine 320mm Braking Scheibe und wird –wie bei Moto-Master üblich- von der originalen 13mm Nissin Handbremspumpe betätigt. Die 240mm Scheibe an der Hinterhand des Motorrades wird derweil von der originalen 1-Kolben Nissin Bremszange verzögert. Auch hier befindet sich die Bremspumpe im Originalzustand.
Motor & Co.
Der von einem Kunststoffprotektor geschützte Einzylinder wurde am Zylinderkopf überarbeitet und bekam einen Kolben montiert, der die Verdichtung etwas erhöht. Darüber hinaus setzte Plogmann 2017 erstmals auf eine Anti-Hoppingkupplung. Die stammt aus dem Hause TSS und reduziert bekanntermaßen das Stempeln am Hinterrad.
Für mehr Power sorgt die Pro Circuit Ti6 Auspuffanlage. Sie steigert die Leistung im oberen Drehzahlbereich und hilft dank einer Materialkombination aus Titan und Karbon Gewicht einzusparen.
Fazit
Nicht allzu außergewöhnlich der Umbau…oder doch? Wer sich für einen Umbau seiner RM-Z 450 –egal welchen Baujahres- interessiert, ist bei uns an der richtigen Adresse. Wir haben die Erfahrung und das Know-How euer persönliches Meisterbike auf die Räder zu stellen.
Fotos: Tristan Köppa
Text: 7PUNKT8 Media